Nicht verloren, nur vorangegangen. (Michelangelo)
Trauern & Erinnern
Durch die Endgültigkeit des Todes erleben wir Trauer in ihrer stärksten Ausprägung. Manchmal kann sie fast unerträglich sein. Was kann den Schmerz lindern, uns in dieser grossen Verzweiflung helfen und Halt geben?
Bedeutsam für die Bewältigung der Trauer sind Erinnerungen - sie haben eine enorme Kraft. Wer sich erinnern kann, kann auch wieder in die Zukunft blicken. Wesentlich in der Bewältigung unserer Trauer ist auch Trost. Trost kann durch Worte, Gesten und Berührungen gespendet werden. Trost hat die Funktion, dass der Schmerz, die Trauer Linderung erfahren können. Trauernde sollen spüren, dass sie nicht alleine sind.
Man könnte sagen Trost und Trauer sind wie Geschwister. Als diese sind sie auch eng mit dem Erinnern verbunden. Die sterbende Person hat den Wunsch, dass man sich über ihren Tod hinaus noch weiter an sie erinnert. Den Trauernden ist es ein Trost, sich an die gemeinsame Lebenszeit zu erinnern.
Der Trauerprozess wird vom Sterbenden wie auch seinem nahen Umfeld durchlaufen. Oft zeigt sich, dass der Sterbende und seine Angehörigen dabei ein unterschiedliches Tempo haben. Dies wahrzunehmen und aufzugreifen, sehe ich als Teil meiner Aufgabe in der Begleitung des gesamten Systems. Ich versuche zu vermitteln und gemeinsame Momente des Trauerns zu gestalten.
Nach dem Tod begleite ich die Hinterbliebenen in der Zeit des Trauerns und sich Orientierens in ein Leben ohne den Verstorbenen.
Blog-Beitrag
Bevor ich sterbe, möchte ich mich erinnern...
«Erinnerung ist eine Form der Begegnung»
In der Auseinandersetzung mit dem Tod gibt es vermutlich zwei grosse Ängste. Die Angst vor der Auslöschung des eigenen Ichs und die Angst vor dem Verlust der Beziehung. Wenn wir uns erinnern mit Bildern und Anekdoten, dann sind wir in Verbindung und können so Trost und Halt finden.
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